Ich glaub’s ja nicht: Jetzt ist der Winter tatsächlich doch noch gekommen. So richtig mit Schnee! Also, wenn selbst hier in Bamberg welcher liegt, dann muss im Rest von Franken ja wirklich “Winterwunderland” sein. Aber es wurde ja auch Zeit, schließlich fangen überall schon die Winter-Schlussverkäufe an – und wer sollte Winterjacken, -stiefel oder auch Schlitten und Skier kaufen, wenn der nächste schneesichere Hügel erst hinter dem Brenner liegt. Ich muss mal bei den örtlichen Getränkehändlern fragen, ob es bei “Saison-Bieren” auch so eine Art “Schlussverkauf” gibt. Sicher, die Weihnachtsbiere der großen fränkischen Brauereien (Mönchshof und Tucher z. B.) stehen hier und da schon reduziert rum. Aber wie ist es mit den “Winterbieren”? Gibt es da eine Statistik? Verkaufen die sich bei schneereichen Wintern besser als bei schneearmen und eher zu warmen?
Ich jedenfalls habe mir auf den “Schock” mit der “weißen Pracht” um mich herum als Bier des Tages erst mal die Winterweiße von der Brauerei Blauer Löwe aus Höchstadt an der Aisch aufgemacht. Von denen hatte ich ja vor über einem Monat schon den Wintertraum besprochen in der Hoffnung, dass es doch mal wintern möge … War aber nicht so weltbewegend – also weder der Wintertraum noch der Traumwinter.
Ich hätte es besser gleich mal mit der Winterweißen versucht, denn die hat mich wesentlich mehr überzeugt. Im Vergleich zum “normalen” Weizen vom Blauen Löwen ist die Winterweiße dunkel. Die Aromen sind aber trotzdem eher angenehm mild, was mir gefällt. Denn die Kombination aus dunklen Röstaromen, schwerer banane und Hefe muss man entweder gut können – oder besser gleich bleiben lassen. Aber wie gesagt, die Winterweiße hält sich da eher mit allem ein wenig zurück. Ausgewogen bananig, nicht zu schwer, nicht zu “dunkel” … Eigentlich schmeckt es eher nach Karamell als nach Röstaromen. Also, wenn man so will, wirkt es mehr wie ein aromatischeres helles Weizen denn wie ein echtes dunkles.
Sei es, wie es mag: Die Blauer Löwe Winterweiße versöhnt mich ein wenig mit den Wetterkapriolen. Sollte das Bier irgendwo in den Getränkemärkten in und um Höchstadt bzw. bei der Brauerei noch rumstehen, kann ich dazu guten Gewissens raten. Ich fand’s nicht unsüffig. Und ich bin mir sicher, ohne Schnee hätte es auch geschmeckt.
P.S.: Einen Knackpunkt habe ich dann doch noch an dem Bier gefunden: Die Etiketten lassen sich nicht schön ablösen! Als Sammler ist das für mich ein Minuspunkt, auch wenn’s dem Rest der Welt wurst sein kann …
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