Das gestrige Bier des Tages über die Tradition der Kräuter- und Gewürzbiere war interessant und hat dem einen oder anderen vielleicht tatsächlich etwas beigebracht, was er (oder sie) vielleicht noch nicht wusste. Eigentlich würde ich ja gerne jeden Tag so „staatstragende“ Kolumnen schreiben, mindestens aber „eine Vorlesung“ in Sachen Sensorik, Biergeschichte und wer weiß was nicht noch alles. Allerdings bedürfen solche Kolumne umfangreicher Recherche (ich hätte zur gestrigen gerne noch viel, viel mehr recherchiert) und vor allem auch viel Zeit beim Verfassen. Für ein Hobby zu viel Zeit, ich will ja zuhause nicht noch mehr Ärger bekommen …

Meusel Bock Dunkel 1

Deshalb wird das heutige Bier des Tages mal wieder (enttäuschend) kurz. Ich möchte euch heute ganz unspektakulär den dunklen Bock vom Meusel in Dreuschendorf vorstellen. Wobei „Bock“ untertrieben ist. Auf den Etiketten steht nämlich klein noch viel mehr: „Doppelbock“! Und Doppelbock heißt 7,5 % Alkohol. Außerdem soll das Bier „dunkel, stark und anspruchsvoll“ sein. Na, da ist der Bock bei mir an der richtigen Adresse.

Meusel Bock Dunkel 2

Von der Farbe her ist er wirklich dunkel. Vom Aroma her wirkt er „waldwürzig“, also ein wenig kerniger, erdiger … Auch nicht schlecht. Vom Geschmack her … bleibt er ein wenig hinter dem Begriff „anspruchsvoll“ zurück.

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Zwar hat man die typischen Dunkelaromen, angenehme Trockenfuchtnoten und ein wenig Süße, aber dazu wirkt er auch ein wenig mild. Fast zu mild für einen dunklen Doppelbock. Zumindest schmeckt er nicht nach 7,5 %. Und „anspruchsvoller“ könnte er natürlich auch sein. Allerdings bedeutet „einfacher“ in dem Falle auch „leichter trinkbar“. Und in seiner Aromatik mit leichten Kaffeeanklängen, trockenen Beerennoten und dem getreidigen Abgang ist er leicht trinkbar. Sagen wir es mal so: ordentlich, aber eher im Mittelfeld als so richtig top. Aber wie gesagt, es kann nicht jeden Tag so interessant sein!