Man kommt ja – wie gestern beim Bockbiertrinken auf dem Greifenklau – häufig mal mit „Gott und der Welt“ ins Gespräch. Manche kennen das Bier des Tages, andere nicht … aber das ist nebensächlich. Eigentlich wollte ich nur auf meinen Lieblingssatz von Gerhard Schoolmann vom Cafe Abseits in Bamberg hinaus: „Ich bedauere ihn ja immer dafür, was er für Biere trinken muss.“
Den Satz mag ich irgendwie. Und weil der Satz gestern auch wieder fiel, gibt es heute „das passende Bier“ dazu. Was in Bamberg heißt, es geht um ein Kaiserdom-Bier. Zu diesen Bieren haben die Bamberger ja ein gespaltenes Verhältnis. Kaum eine Kneipe oder Gastwirtschaft führt das Bier, die Marke Kaiserdom findet sich in keinem Getränkemarkt … Ich habe ja mal Anfang der Neunziger den Fehler gemacht, in einem Getränkemarkt, den es heute leider nicht mehr gibt, nach Kaiserdom-Bier zu fragen. Die darauf folgende Schimpftirade gehört heute noch zu meinen Lieblingsanekdoten in Sachen Bier-Fauxpas.
Biere unter der Marke Kaiserdom mag man selten finden, die Marke Bürgerbräu Bamberg ist in Super- und Getränkemärkten umso präsenter. Dabei handelt es sich um Biere, die eher im unteren Preissegment angesiedelt sind. Nicht ganz so billig wie die Domfürsten-Biere aus gleichem Hause, aber deutlich unter dem Preis der anderen Stadt- und Landbiere. Damit sind Biere wie das Bürgerbräu Bamberg Export nicht unbedingt die, zu denen Genuss-Bierfreunde oder Bier-Blogger automatisch greifen. Das Bürgerbräu Bamberg Export ist ein Bier, das man testet, weil man es irgendwann eh mal testen muss.
Bei so einem Test „objektiv“ zu bleiben, ist alles andere als leicht. Man müsste es blind verkosten – und meine Freunde würden jetzt sagen: „Man müsste es am besten gar nicht verkosten!“ Mit 5,4 % hat es jedenfalls Exportstärke. In der Farbe ist es hell, golden. Im Geruch getreidig. So weit, so gut. Allerdings fand ich es im Geschmack ein wenig zu „weich“. Von einem Export erwarte ich mir ein deutliches Hopfenaroma, einen volleren Geschmack, ein satteres Bier. Was man dagegen beim Bürgerbräu Bamberg Export bekommt, bleibt mehrheitlich getreidig, am Anfang kommt ein kurzes Bierwürze-Feeling auf, unterschwellig bleibt es auch weiterhin süß, im Abgang wird es herber, trockener. Besonders störend ist im Geschmack nichts, besonders ansprechend aber auch nichts. Eher ein wenig langweilig, besonders für ein helles Export. Aber dafür ist es günstiger …
Aber wie würde Gerhard jetzt sagen? „Ich finde ja gut, dass du das machst. Dann muss ich die langweiligen Biere nicht selbst probieren.“
Und wo er Recht hat, hat er Recht!
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