Gestern war ich mal wieder bei meinem Getränkehändler. Eigentlich hätte ich gar kein Bier gebraucht, schließlich stapeln sich im Keller noch Kästen mit ungetesteten Bieren, aber man geht halt gerne mal vorbei und schaut ein wenig, … fachsimpeln und so. Auf die Frage, ob er ein besonderes Fastenbier oder einen Fastenbock hätte, hat er mir den Räucherator von der Brauerei Hummel in Merkendorf empfohlen. Räuchherator klingt ja schon interessant. Hinter dem Namen versteckt sich ein Rauchbier-Doppelbock mit 8,1%!
Da trifft es sich gut, dass ich – um dem lästigen Bierfasten zu entgehen – der besten aller Gattinnen versprochen hatte, in der Fastenzeit weniger Fleisch zu essen, wenn ich schon weiter trinken würde. Also hätte ich zum Gemüseeintopf wenigstens ein Rauchbier, wenn schon kein Rauchfleisch!

190647_189746601066604_1332398_n
Im Glas schaut der Räucherator dunkelbraun mit einem Rotstich aus. CO2 perlt nach oben und der cremige Schaum steht eine Weile, bevor er in sich zusammensackt. So weit so gut!
Der Geruch ist satt rauchmalzig, anders als zum Beispiel beim Schlenkerla oder Spezial. Aber das ist auch gut so, es soll ja nicht jedes Rauchbier gleich sein.
Und dann der Geschmack! Holla die Waldfee! Meine Herren! Herr im Himmel!
Das ist mal kein Bock für Weicheier. Herb rauchmalzig im Antrunk, aber wie! Satt, gehaltvoll, schwer malzig mit einer herben Hopfennote, die sich geschmacklich vor allem durch die Bitterkeit auszeichnet, die wiederum eigentlich ganz gut zu den Röstaromen vom Dunkel- und Rauchmalz passt. Und dazu noch die 8,1%! Eine Mahlzeit erstetzen kann der Räucherator spielend, allerdings hätte ich ihn nicht ohne den Gemüseeintopf probieren wollen. Zusammen genossen muss ich allerding sagen, dass mir das Rauchfleisch gar nicht gefehlt hat. Danke, Räucherator!