Heute ist ja der Tag vor Vatertag, internationaler Kindertag übrigens laut Google. An so einem Tag macht man sich ja so seine Gedanken. Ob es hat wirlich sein müssen in all den Jahren und ob man mal wieder möchte …
Was? Kinder? Nein … auf die Vatertagswanderung gehen!
Der Brauch, sich an Christi Mimmelfahrt in freier Natur das eine oder andere … naja, seien wir ehrlich, an dem Tag auch gerne das zehnte oder zwölfte …. Bier zu genehmigen, ist recht alt. Woher kommen aber Bollerwagen, Bratwurst und Bier an dem Tag – und vor allem welches Bier?
Da gibt es zwei unterschiedliche Ursprünge, die sich aber passend treffen:
Zum Einen gab es in Berlin und Umgebung das Ritual junge Männer in die „Untugenden der Mannbarkeit“ einzuführen. Trinken, Rauchen und Frauen – der Umgang damit wollte gelernt sein. Also nahmen die alten Herren die jungen Spunde am Herrentag unter die Fittiche und hinaus ins Grüne … Der Vatertag ist also eher ein Ehrentag für die „Männlichkeit“ . Damals übrigens wurden die Väter dadurch geehrt, dass die Nicht-Väter und Jünglinge das Bier für die Landpartie besorgen mussten.
Im katholischen Süden geht man von einem anderen Ursprung aus: Dort gibt es traditionell zu Christi Himmelfahrt Flurumgänge und Prozessionen. Und wenn man schon bei sommerlichen Temperaturen raus aufs Land zieht, kann man dort auch gleich das eine oder andere Seidla kippen und eine anständige Brotzeit machen. Aus diesen beiden „Bewegungen“ soll sich der Vatertag in der heutigen Form entwickelt haben. Aber egal, ob Väter oder junge Burschen – der Bollerwagen mit dem Bier gehört dazu. Wobei Fassbier natürlich den Kästen vorzuziehen ist. Leider hat es nur den Nachteil, dass man dann dafür eine Zapfgarnitur braucht und eigene Krüge. Alternativ gehen auch die kleinen 5L-Party-Dosen. Die sind nur oft im Vergleich zu Kästen recht teuer. Kästen sehen zwar nicht so stilecht aus, aber man hat Bier immer in handlicher Größe dabei. Allerdings muss es schon ein fränkischer Gerstensaft sein. Billigbiere wie Öttinger verbieten sich da von selbst.
Wichtig sind auch geeignete Zwischeneinkehren und ein geeigneter Endpunkt mit leckerem Bier. Und da bietet sich für Bamberg und Umgebung die Brauerei Knoblach in Schammelsdorf an. Gutes Essen, zivile Preise und ein süffiges Lager mit 5,1% sprechen für sich. Farblich ist es leicht braun und auch sonst hat es alle Merkmale eines fränkischen Bieres. Der Antrunk passt, in der Mitte kommt leicht der Hopfen durch, aber eben nur leicht und nicht zu stark. Damit empfiehlt es sich für eine breite Kundschaft. Am Ende rollt es erfrischend bierig die Kehle runter. Ja, das kann man unter anderem auch zum Vatertag empfehlen.

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Aber ehrlich, wer am Tag vor Vatertag die Bierfrage noch nicht geklärt hat, wer noch keine Wanderroute hat und wer sich erst recht nicht um Zwischeneinkehren und Versorgung mit Bratwurst, Dosenfleisch oder gar Schäuferla gekümmert hat, dem ist heute auch nicht mehr zu helfen. Und eine richtige Empfehlung für ein Vatertagsbier will ich gar nicht geben. Schließlich sind die Geschmäcker verschieden und ein echter Bierkenner weiß, welches Bier sich für ihn da am besten eignet. Mein persönliches Vatertagsbier verrate ich dann morgen …