Darf ich mit einem weiteren „Null-Begriff“ weitermachen? Ich sage nur „Landbier“! Kann man Begriffen wie Voll-, Malz- oder Lagerbier wenigstens noch steuerlich oder bezogen auf die Art der Vergärung erklären, lässt sich der Begriff „Landbier“ so gar nicht fassen. Landbier ist das, was der Brauer dafür hält. Oder anders ausgedrückt: Landbier ist es, wenn es auf dem Etikett steht.

Reindler Landbier

 

Wenn es bei der Brauerei Reindler aus Jochsberg ein Landbier gibt, dann stimmt jedenfalls der Begriff „Land“. Jochsberg ist knapp fünfeinhalb Quadratkilometer groß und hat 250 Einwohner – sagt Wikipedia. Das ist Land! Da kann man nicht meckern. Das bernsteinfarbene Bier mit seinen 5,3 % ist vom Charakter her durchaus auch ein wenig „ländlich“.

Reindler Landbier

Nett ist es, angenehm leicht malzig im Geschmack, der Hopfen spielt keine große Rolle. In seiner Aromatik ist es zwar ein wenig zurückhaltender, was Karamell, Süße und Brot-Aromen angeht, was es aber auf der anderen Seite durch Süffigkeit wieder ausgleicht! Es ist ein einfaches Bier, das kann man so sagen, das laut Homepage mit „drei aufeinander abgestimmten Malzsorten“ gebraut wird und „eine Spezialität für Kenner und Genießer“ sein soll. Das mit den Genießern kann man übertrieben finden, aber es ist ein Bier das ideal zur fränkischen Brotzeit oder zum Schweinebraten passt! Oder sich auch einfach nur so trinken lässt. Mehr muss ein gutes Landbier auch eigentlich gar nicht können.