Wie ich schon mal angemerkt habe, brauen mein Kumpel und ich ab und an ein Bierchen, z. B. in Helles. Und dieses Helle hört auf den schönen Namen Gleisla Hell. „Trink a Gläsla Gleisla“ ist doch ein schöner Slogan, oder nicht?

Gleisla 2

Sowas ähnliches müssen sich die Brauer des Landkreis-Bieres aus dem Landkreis Bamberg gedacht haben, denn das neue Landkreisbier hört auf den Namen „36 Kreisla„. Da hatte Landrat Johann Kalb im Februar angemahnt, dass dem Landkreis Bamberg noch ein eigenes Landkreisbier fehle. Um da Abhilfe zu schaffen, trafen sich Roland Kundmüller (Weiherer), Hannes Grasser (Huppendorfer) und Josef Lindner (Drei Kronen/Scheßlitz) und überlegten sich ein Rezept für ein „Gemeinschaftsbier“. Kollaborationssud nennt man sowas neudeutsch – oder noch neudeutscher Collaborationbrew. Was in der Craftbierszene gang und gäbe ist, ist unter fränkischen Landbrauern eher eine Seltenheit. Was das 36 Kreisla schon ein wenig besonders macht.

36 Kreisla Kundmüller Grasser Drei Kronen

Im Juli wurde das Landkreisbier bei der Brauerei Kundmüller eingebraut, jetzt kann man es bei den drei beteiligten Brauereien in Weiher, Huppendorf und Scheßlitz bekommen – in 0,33er, 0,5er Bügelverschluss-Flaschen oder in der Sektflasche, wenn man will. Ein Märzen ist es geworden. Eines mit ordentlichen 5,6 % Alkohol.

36 Kriesla Kundmüller Grasser Drei Kronen Landkreis Bamberg

Und eines mit einer schönen Bernsteinfarbe. Und mit einer feinen Malzaromatik, die in Richtung Karamell und leichten Brotaromen geht. Aber wirklich feinen Brotaromen, denn richtig „schwer“ wird das Bier nicht. Dazu passt der Hopfen, der mit seiner Bittere die Malzsüße angenehm einfängt. Wollte man das Bier mit einem Wort beschreiben, würde es „ausgewogen“ lauten. Natürlich gibt es schwerere, dunklere Märzen, aber bei denen fühlt man sich recht schnell „satt“. Das 36 Kreisla ist da wesentlich trinkbarer – und die 5,6 % fallen nicht auf. Doch, ein sehr nettes, süffiges Bier, das den Landkreis mit seinen 36 Gemeinden repräsentiert. Bei aller Differenziertheit, mit der man so ein Bier beschreiben kann, gibt es doch in Franken – da macht der Landkreis Bamberg keine Ausnahme – nur zwei Kategorien für Bier: Läuft oder läuft nicht. Das hier läuft!

36 Kreisla
Und der Name 36 Kreisla … was soll ich sagen? Den hätten wir uns nicht besser ausdenken können! Da hebe ich mein Glas und trink a Gläsla Kreisla auf den erfinder!
Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein gemeinsames Bamberger Stadt-Bier. Ob das wohl irgendwann mal kommen wird?